Dieses Originalkunstwerk "Project №1" wurde vom zeitgenössischen russischen Künstler Alexey Gaufler geschaffen und ist online zum Verkauf verfügbar.
"Project #1" ist ein Eintauchen in das Wesen der Materie. Das Gemälde basiert auf dem Wunsch zu verstehen, wie Farbschichten Spuren der Vergangenheit bewahren können. Das Werk entstand in Form eines Dialogs mit der Leinwand: Mehrfache Aufträge mit einem selbstgemachten elastischen Spachtel enthüllten dem Betrachter Fragmente verborgener Schichten. Der entscheidende Punkt ist hier nicht die perfekte Gleichmäßigkeit, sondern der Widerstand des Materials. Beim Auftragen einer neuen Farbe trifft die elastische Fläche des Werkzeugs auf den Widerstand der Farbe: Sie füllt widerwillig die Vertiefungen, haftet an den Erhebungen und schafft „kahle Stellen“ – Portale zur Vergangenheit. Inspiriert von einem Interview mit Gerhard Richter faszinierte mich das Verhalten von Acrylpigment unter Druck. Nachdem ich diese Methode adaptiert hatte, brachte ich eine persönliche Note ein: Ich verwendete Acryllack zwischen den Schichten, fixierte die Schichten und schuf „Spiegel“, die die Tiefe reflektieren. Unter der letzten Schicht verbergen sich drei vollendete Werke, von denen jedes für sich hätte existieren können, die sich jedoch in einem neuen Konzept auflösten. Dieser Prozess ähnelte sowohl archäologischen Ausgrabungen als auch geologischen Forschungen: Ich erforschte Schichten, in denen Zufall und Kontrolle miteinander verwoben sind. Jede unbemalte Fläche ist ein Durchbruch der Erinnerung in die Gegenwart. Vergessene Farbtöne flackern darin auf, Kontraste, die unter neuen Schichten verborgen sind, treten hervor. Geometrische Pinselstriche, hinterlassen von der breiten Fläche des Schabers, stoßen auf einen diagonalen Wirbel, der die Oberfläche wellenförmig zerreißt und der Leinwand Dynamik verleiht. Farbe ist eine Spur der Bewegung. Warme Ockertöne erscheinen durch kalte Grautöne hindurch, die an Gesteinsschichten in geologischen Verwerfungen erinnern: Zinnober, Ultramarin, Ocker. Das Wesentliche ist die Spannung zwischen Ordnung und Chaos. Klare Linien kreuzen sich mit einem Fluss, der sein eigenes Leben führt, und die Textur wird zur Chronik. Sie hält das Zittern des Spachtels in der Hand fest, das ungleichmäßige Atmen der Leinwand unter Druck, die Verwandlung von Acryl in flüssigen Marmor beim Mischen mit altem Pigment. Diese irisierenden Vertiefungen sind kein Fehler, sondern Spuren eines Kampfes. Sie sind Narben, an denen „Unvollkommenheit“ den Weg zur Tiefe öffnet. Das Gemälde hat kein „Oben“ und kein „Unten“ – es atmet von allen Seiten und lädt den Betrachter ein, die Texturen zu erforschen und seinen Weg durch die Schichten zu finden. Kontrolle ist unmöglich – man kann nur Bedingungen schaffen, damit die Farbe ihre tektonische Natur offenbart.