Igor Bragin

Bragin Igor Wladimirowitsch

Geboren 1967 in der Stadt Zhigulevsk. Abschluss der künstlerisch-grafischen Fakultät der Pädagogischen Universität Togliatti im Jahr 1995. Teilnehmer an Kunstausstellungen seit 1991. Von 1991 bis 2018 fanden über 50 Ausstellungen in Städten wie Zhigulevsk, Togliatti, Syzran, Samara, Nabereshnye Chelny, Nischni Nowgorod, Tschuwaschien, Paris, Hamburg, Großbritannien, Belgien und anderen statt. Die Gemälde befinden sich in privaten Sammlungen von Kunstliebhabern aus Russland, Rumänien, der Schweiz, Schweden, Japan, Großbritannien, Belgien, Deutschland, den USA und vielen weiteren Ländern. Mitglied der Künstlervereinigung professioneller Maler.

Ölmalerei gefällt mir besonders, weil sie ein kraftvolles Mittel der Selbstausdrucks ist. In der Malerei gibt es etwas Unendliches, etwas Wunderbares, das die Stimmung vermittelt. In den Farben sind verborgene Harmonien und Kontraste enthalten, die eigenständig miteinander interagieren und die man nur zur Ausdruck der Stimmung verwenden kann.

Für einen Künstler ist es meist schwer, über sich selbst und sein Schaffen zu sprechen; nur die vom Künstler geschaffenen Bilder können über ihn, seine Persönlichkeit und sein Können Auskunft geben. Ich zum Beispiel male, was ich fühle, und versuche nicht, meine Gefühle zu verschönern, denn Verschönerungen, alle Arten von leeren schönen Worten, sind eine äußere Hülle, die das wahre Gesicht des Künstlers verdeckt.

Ich strebe danach, meine Gefühle und Gedanken in der einfachsten Form auszudrücken und dabei nicht in Primitivität zu verfallen. Ich nehme die Natur, alles Sichtbare, die ganze Umwelt nur als Inspirationsquelle wahr und drücke meine Wahrnehmung davon in der einfachsten Form auf der Leinwand aus. Ich lebe in einer Welt der Bilder und male, weil ich nicht anders kann. Während der Arbeit denke ich nicht darüber nach, für wie viel ich mein Bild verkaufen werde oder ob es jemandem gefallen wird. Eine weitere wichtige Regel für mich ist, nur das zu malen, was ich liebe. Wenn ich nicht liebe, was ich male, wird nichts daraus. Die Gefühle, die den Künstler während der Arbeit beherrschen, müssen das Bild erfüllen. Gerade in der Wertigkeit dieses Gefühls liegt die Ganzheit des Bildes, seine Kraft. Für mich entsteht während der Arbeit plötzlich eine ganz bestimmte Aufgabe: Ich muss die Asymmetrie von Kopf, Rumpf, Arm, Hand, Wand, Tisch, Fenster, Stuhl verschärfen. Das heißt, um der Komposition willen, zur Verstärkung der Wahrheit, verzerre ich die Proportionen der Figuren. Meine Arbeitsmethode ist der Versuch, zwei unbestreitbare Realitäten zu vereinen: die konkrete und die abstrakte. Ich denke, dass durch die Begegnung dieser beiden Realitäten große Kunst entsteht. Große Kunst ist die schönste Verflechtung von Abstraktem und Konkretem. Das findet man sowohl bei Rembrandt als auch bei Picasso. Doch jeder Künstler hat seine eigene Vorstellung davon. Das Problem besteht darin, ein vernünftiges Maß für diese Verflechtung zu finden. Die Lösung hängt vom Charakter des Künstlers ab.

Ich bin überzeugt, dass Kunst eine Annäherung an die Wahrheit ist, die manchmal sogar stärker als die Wahrheit selbst ist. Stärker, weil sie von Kleinigkeiten losgelöst, ganzheitlicher und voller Gefühle und Empfindungen ist. Deshalb kann eine Wahrheit, die den Künstler nicht inspiriert, niemanden bewegen.

Auf der Suche nach meinem Stil experimentiere ich mit Farbe, Form, Material und Raum, bemühe mich dabei aber, Einfachheit und Ganzheit der Form, verallgemeinerte Plastizität und Farbgebung zu bewahren, die bisweilen naiv wirkt. Meiner Ansicht nach verstärkt dies nur den inneren Gehalt und die Magie des Werkes.

Einmal las ich etwas Interessantes, dass angeblich in der dritten Phase des Malens ein Bild zu leben beginnt und sogar die Handlung verändern kann. Seitdem wurde mir vieles klar, und ich hindere die Bilder nicht daran, zu tun, was sie wollen. Ich erkenne, dass ich es mit einem lebendigen Wesen zu tun habe, das bald nicht mehr von mir abhängt und in diese Welt geht, um ein Teil von ihr zu werden… Ich kann ihm nur in der Anfangsphase helfen, der weitere Verlauf liegt nicht in meiner Hand.

Die Welt ist reich an Gefühlen, Emotionen, Farbe, Energie und vielem mehr. Jeder Mensch sieht und fühlt dies auf seine Weise. Mein Ziel ist es, dies in meinen Werken auszudrücken, damit jeder Mensch diese Welt versteht und mit mir mitfühlt. Wenn es mir gelingt, meinen „Dingen“ Wärme und Liebe einzuhauchen, werden sie Freunde finden.