Oleg Maiorov

Oleg Maiorov

Land: Russland ·Geboren in 1966

Um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu gewinnen, wird den Künstlern empfohlen, ausführlicher darüber zu berichten, wo und bei wem sie gelernt haben, an welchen Orten und wie oft sie ausgestellt haben, in welchen Sammlungen sich ihre Bilder befinden und für welche Beträge sie sich von ihnen getrennt haben. 

Ich gestehe jedoch offen, dass ich nirgendwo und bei niemandem wirklich gelernt habe und aus akademischer Sicht sozusagen ein unvollendeter Schüler geblieben bin. 

Vielleicht aus diesem Grund habe ich von allen Arten von künstlerischen Materialien die nicht allzu ernsthaften Buntstifte und Papier bevorzugt, wodurch ich eine Brücke aus meiner Kindheit schlug und meinen märchenhaften Fantasien erlaubte, in die Welt der Erwachsenen überzugehen. 

Und plötzlich stellte sich heraus, dass den Erwachsenen in ihrer verbitterten Welt diese gutmütige, naive, bunte Kindheit immer noch sehr fehlt. Deshalb waren die Buntstiftzeichnungen des unvollendeten Schülers plötzlich durchaus gefragt, was mir das Recht gab, in der Rubrik „Beruf“ ehrlich zuzugeben – ich bin Künstler. 

Wahrscheinlich aus demselben Grund der unvollständigen Trennung von der Kindheit blieb in meiner Weltanschauung die naive Vorstellung, dass auch diese lebendige Welt, wie alle Lebewesen, ihre eigene Mutter hat. Eine große, universelle, allmächtige. Und dass diese Welt ziellos erscheint, zumindest ihr menschlicher Teil, zeugt davon, dass sie aus irgendeinem Grund einst verloren ging und von ihrer guten Mutter getrennt ist. Deshalb sollte man sie suchen und, wie ein ungehorsames Kind, mit der ganzen Menschheit ihre Fürsorge, ihren Schutz und ihre Weisheit neu verdienen. Ihre allmächtige mütterliche Liebe. 

Deshalb gibt es in meinem Schaffen auch Werke zu diesem Thema. 

Und da ich bestrebe, gegenüber meinen Zuschauern und Lesern höchst aufrichtig zu sein, gestehe ich, dass ich doch gelernt habe, und zwar bei vielen, wenn auch ohne ihr Wissen. Ich lernte von Künstlern – von Schischkin, Aiwassowski, Monet, Andrew Wyeth, Rockwell Kent... – und vielen anderen. Ich lernte vom Kino – von Tarkowski, Gerassimow, Marlen Chuzijew, Pierre Richard, vom guten alten Hollywood... – und fast unendlich. Ich lernte von Schriftstellern und Dichtern – von Herbert Wells, Herman Melville, den Strugazkis, Pawlow, Pasternak, Woloshin, Nabokov, Khalil Gibran... – und so weiter, noch mehr als von Künstlern. Ich lernte von Musik – von den Beatles, Pink Floyd, Eagles, Uriah Heep, Aquarium, Bravo, Maschine Wremeni, Bach... – und noch mehr als von Künstlern, Schriftstellern, Dichtern und sogar mehr als vom unendlichen Kino. 

Und seit einiger Zeit strebe ich nun beständig danach, dem Prinzip zu entsprechen, das einst formuliert wurde: lebendige Dinge für eine lebendige Seele zu schaffen, in der Hoffnung, dass William Blake am Ende Recht behält: Eternity is in love with the productions of time. Denn Kunst soll dem Ausdruck des Ewigen im Vergänglichen dienen, dem Sein im Alltag, dem Geist in der Materie – dem Sinn im Sinnlosen.

Ist es mir gelungen, im Universum den mütterlichen Ursprung zu entdecken? In gewissem Sinne wohl, solange jemand von oben sich bis heute um meine „kindlichen“ Bilder kümmert und mir sogar erlaubte, Teil einer so wunderbaren Gemeinschaft talentierter Menschen wie der Baranow Art Gallery zu werden.

Deshalb erlaube ich mir die Vermutung, dass meine Bilder, wenn sie bei jemandem zuhause sind, auch Sie irgendwie mit diesem universellen mütterlichen Ursprung verbinden und Ihnen erlauben, die Rückkehr unter seinen Schutz und seine Fürsorge zu beginnen. Sie raten lassen, dass tatsächlich alles, was wir haben, wovon wir träumen und was wir von dieser Welt wollen, von Ihr gegeben wird.

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